Ottingen. Nach mehreren Jahren in Folge, in denen die Kreisleistungsvergleiche zuerst aufgrund von pandemiebedingter Unterbrechung und anschließend infolge Umstrukturierung und Anpassung des Regelwerkes über die Bestimmungen für die Durchführung von Leistungsvergleichen im Land Niedersachen pausieren mussten, wurde dieses Jahr mit einem großen und angepassten Rahmenprogramm in Ottingen bei Visselhövede aufgefahren. Das Rahmenprogramm sah die Module Löschangriff, Kuppeln einer Saugleitung und Sprechfunk vor. Bei den sogenannten „neuen“ Wettbewerben entfiel das Modul Maschinistenprüfung zugunsten des Sprechfunkmoduls, da nach heutigem Stand der Technik oftmals die Fahrzeuge schon Rückfahrkameras verbaut haben, die ein Rangieren und Rückwärtsfahren gegenüber den alten Regularien mit nur einem Einweiser doch stark vereinfachen.
Die gastgebende Ortsfeuerwehr Ottingen richtete erfolgreich den Feuerwehrkreisvergleich aus. Insgesamt nahmen 30 Gruppen an den spannenden Wettbewerben teil. Bei größtenteils gutem Wetter und tollen Platzverhältnissen war es für alle Teilnehmenden ein spannender und zugleich fordernder Wettbewerbstag. Es galt, sich an insgesamt drei Stationen zu messen und dabei möglichst wenig Fehlerpunkte zu sammeln, korrekte Befehle zu geben und eine vorgegebene Gesamtzeit für den Durchlauf nicht zu überschreiten.
Die Ortswehr aus Kalbe durfte sich über den Pokal für den Gesamtsieger, der von Kreisbrandmeister Peter Dettmer an den eingesetzten Gruppenführer überreicht wurde, freuen. Der zweite Gesamtplatz ging an die Ortsfeuerwehr Rüspel-Volkensen-Nindorf vor dem Drittplatzierten der Ortsfeuerwehr Minstedt.
Bereits um 10.38 Uhr ging das erste Wettbewerbsteam an den Start. Die Positionen für Angriffs-, Wasser- und Schlauchtrupp wurden dieses Jahr nicht ausgelost und konnten im Vorwege selbst durch die Mannschaften bestimmt werden. Auf insgesamt zwei Wettbewerbsbahnen wurden die Löschangriffe durchgeführt. Das Szenario war einen Mülltonnenbrand ohne weitere Ausbreitungsgefahr zu löschen.
Die Wasserentnahme sollte aus einem Unterflurhydranten erfolgen und ein „Schlauchplatzer“ als weitere Aufgabe gemeistert werden. Nach der Abgabemenge von insgesamt 200 Liter Wasser mit dem ersten C-Strahlrohr in einem IBC-Behälter war die Aufgabe erfüllt. Kein Fehler wurde dabei von den kritischen Augen der Schiedsrichter übersehen. Bei der zweiten Station musste eine vierteilige Saugstrecke an eine Tragkraftspritze gekuppelt werden. Unter Zeitdruck der mitlaufenden Uhr galt es, die Saugschläuche so schnell wie möglich zu kuppeln, mit Leinen korrekt zu sichern und die Kommandos korrekt zu geben.
An der dritten Station war eine Funkübung an Stelle der sonst üblichen Fahrübung mit dem Feuerwehrfahrzeug angesetzt. Ziel und Aufgabe war es, die Kenntnisse im Digitalfunk zu überprüfen. In den gestellten Aufgaben sollte neben der technischen Handhabung der mobilen Sprechfunkgeräte wie Rufgruppenwechsel und Umschaltung vom Leitstellenfunk (TMO) zum Einsatzstellenfunk (Direktmodus DMO) auch das korrekte Absetzen und Empfangen von Nachrichten über Sprechfunk abgefragt werden. So mussten beispielsweise Koordinaten auf einer Waldbrandkarte richtig zugeordnet und untereinander kommuniziert werden.
Zwischenzeitlich gab es eine Mittagspause. Es ging ein großer Dank an die freiwilligen Helfer für die hervorragende Verpflegung. Gegen 16 Uhr hatten alle 30 Mannschaften ihre Leistungen vorgeführt. Um die Wartezeit bis zur Siegerehrung etwas angenehmer zu gestalten, konnten Zuschauende und Teilnehmende bei Kaffee und Kuchen zum geselligen Teil übergehen.
Punkt 17 Uhr wurden die Siegerehrungen vorgenommen. Gruß- und Dankesworte durften Kreisbrandmeister Peter Dettmer, Landrat Marco Prietz sowie der Bürgermeister von Visselhövede, André Lüdemann, übermitteln, bevor die Platzierungen der Ortswehren verkündet wurden.
Beachtlich: Die ersten fünf Platzierungen blieben fehlerfrei, so dass die Gesamtzeit der drei Module zur Auswertung herangezogen wurde. Die Einheiten mit 100 Prozent Erfüllungsgrad können sich zusätzlich über die Leistungsspange in Bronze zur Würdigung ihrer erbrachten Leistung freuen.
Die ersten elf Plätze dürfen nun den Landkreis Rotenburg (Wümme) bei den Regionalwettbewerben in Assel (Landkreis Stade) vertreten. Es qualifizieren sich für den Regionalentscheid am 14. September die nachfolgenden Wehren: Kalbe, Rüspel-Volkensen-Nindorf, Minstedt, Freetz, Frankenbostel, Hönau-Lindorf, Klein Meckelsen, Fehrenbruch, Vierden, Hatzte-Ehestorf und Langenhausen 1.
Fotos Feuerwehr

