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7. November 2025

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Petition zum Erhalt des Ostewehrs in Bremervörde überreicht

Landkreis Rotenburg. Landrat Marco Prietz hat jetzt im Gästehaus der Landesregierung in Hannover dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Olaf Lies ein Schreiben und eine Petition der Arbeitsgemeinschaft Osteland samt Unterschriftenliste zum Erhalt des Bremervörder Ostewehrs überreicht.

Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/das-denkmalgeschuetzte-bremervoerder-ostewehr-abriss-verhindern

Analog wurden über 500 Willensbekundungen gesammelt, digital haben die Petition rund 700 Menschen unterstützt. „Dieser Zuspruch zeigt: Vielen Menschen liegt das Ostewehr am Herzen“, heißt es in dem Anschreiben.

Bereits seit etlichen Jahren verfolgt der NLWKN (Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) das Ziel, das Ostewehr abzureißen und durch eine Sohlgleite zu ersetzen. „Wir halten dies unverändert für falsch und möchten nochmals die unseres Erachtens gewichtigen Gründe ansprechen, die gegen einen Abriss sprechen. Seitens des Landkreises wird ein Abriss der Wehranlage insbesondere aus Gründen des Hochwasserschutzes sowie des Denkmalschutzes abgelehnt. „Das Bauwerk hat sich in seiner Funktionalität herausragend bewährt und ist geeignet, den Pegelstand der Oste verlässlich zu regulieren.“

Der Abriss des Ostewehrs könnte die Stabilität der nur wenige Meter von der Oste entfernten, denkmalgeschützten Kanzlei- und Marstallgebäude des Bachmann-Museums und früheren Schlosses Bremervörde gefährden, da diese auf 415 Jahre alten Holzpfählen ruhen, die durch konstanten Grundwasserkontakt erhalten bleiben. Ein Absinken des Wasserspiegels durch Wegfall der Staustufe könnte Luftkontakt der Holzkonstruktionen verursachen, was Zersetzungsprozesse auslöst und damit die Gebäude im Bestand gefährdet. Die genauen Zusammenhänge zwischen Wehr, Grundwasser und umliegenden Wassersystemen sind noch nicht geklärt, weshalb die Auswirkungen derzeit nicht absehbar sind. Dies wäre in jedem Fall sorgfältig vorab zu ermitteln. Das Gebäude des Bachmann-Museums ist für das Elbe-Weser-Dreieck von großer historischer, kultureller und identitätsstiftender Bedeutung.

An den Ministerpräsidenten geht der Appell, das Umweltministerium und den NLWKN zum Umdenken zu bewegen: „Wir verkennen nicht die Bedeutung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und teilen die Bemühungen des NLWKN, die Durchlässigkeit der Oste in Bremervörde für die Fische zu verbessern. Nach unserer Überzeugung lässt sich dieses Ziel jedoch auch mit einem Umgehungsgerinne erreichen. Hierzu hat es zahllose fachliche Dialoge gegeben. Am Ende drängt sich hier vor Ort der Eindruck auf, dass bei der Bewertung und Entscheidung des NLWKN vorwiegend finanzielle Erwägungen den Ausschlag geben. Eine faire Abwägung der naturschutzrechtlichen Belange mit dem Hochwasserschutz, dem Denkmalschutz sowie dem Städtebau ist jedoch das Mindeste, was wir in der Region vom Land erwarten.“


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