Sittensen. Graben, pflanzen, Unkraut jäten, schneiden, stutzen, gießen: „Gartenarbeit ist eine großartige Form der Bewegung. Denn körperliche Kraft und Ausdauer können verbessert werden.“ Dieses Fazit haben insgesamt 18 Schülerinnen und Schüler der Ostetalschule KGS Sittensen gezogen, nachdem sie im Rahmen einer Projektwoche zum Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ an vier Tagen Kräuter- und Staudenbeete beim Heimathaus und am Mühlenteich winterfest gemacht haben.
Die Sechst- und Achtklässler und -klässlerinnen sowie drei Schülerinnen aus dem 12. Jahrgang haben unter der Leitung von Jutta Fettköter, die sich ehrenamtlich um die Pflege der Beete kümmert und den Lehrerinnen Ümmühan Hunecke und Britta Krüger fleißig gewerkelt.
Gleichzeitig gab’s viel Wissenswertes zu erfahren: Dass Beete und Kräutergärten Lebensraum für Wildtiere bieten und zu einem gesünderen Ökosystem beitragen, sie haben einheimische Pflanzen und ihre Standortansprüche kennengelernt, wissen nun, welche geschnitten werden müssen und welche stehenbleiben können und haben im Heilkräutergarten am Heimathaus etwas über Kräuter und ihre Verwendung gelernt.
Auch wenn das Wetter an den Arbeitstagen mal zu wünschen übrigließ, blieb der Tatendrang ungebrochen – ganz nach dem Motto dieses Projektes: „Pack mit an – Engagement vor Ort.“ Wetterfeste Kleidung tat ihr Übriges.
Dem Thema Nachhaltigkeit wurde Rechnung getragen, indem zum Beispiel Sträucher und Stauden vervielfältigt und an anderer Stelle wieder eingesetzt oder Samen abgenommen, getrocknet und im März wieder in die Hochbeete am Kräutergarten ausgesät werden. Der Spieker beim Heimathaus wurde kurzerhand an diesen Arbeitstagen zum Klassenzimmer. Dort sind auch Kräuterbutter, Kräutersalz, Chips aus Brennnessellblättern oder Oxymel aus Honig und Apfelessig zur Stärkung des Immunsystems entstanden – unter der fachkundigen Anleitung von Jutta Fettköter.
Etwas anstrengender ging’s beim Auskratzen der Fugen im Bereich der gepflasterten Flächen rund um die Ruhebänke zu. Außerdem wurde Plastikmüll aus der Oste gefischt, und es wurden Eicheln und Kastanien für die heimischen Jäger gesammelt.
Das nötige Equipment war teilweise vor Ort, viel hat auch Ümmühan Hunecke als passionierte Waldgärtnerin von daheim mitgebracht, ihre Kollegin Britta Krüger brachte ebenfalls Gartenutensilien mit.
„Es war ein tolles Projekt, das sehr viel Spaß gemacht hat. Mit den Händen und auch mit einigen Geräten etwas zu gestalten und dabei Sinnvolles und Schönes für den Ort zu leisten, war eine sehr wertvolle Erfahrung für alle Beteiligten“, resümiert Hunecke voller Freude. Sie weist auch darauf hin, dass sich Jutta Fettköter bei ihrer freiwilligen Beetpflege über Unterstützung sehr freuen würde. Dass die Schule dieses Projekt wiederholen könnte, ist ebenso denkbar.
Mit einem Geschenk haben sich die Schülerinnen und Schüler und die beiden Lehrkräfte bei Fettköter für ihren Einsatz und die Unterstützung durch ihren Sachverstand herzlich bedankt. (hm) Fotos Günter Burmeister